Anfang

Um zu erzählen, wie ich zu diesem schönen Hobby gekommen bin, muss ich etwas ausholen. Mein Sohn wünschte sich vor 2 Jahren ein Santoku-Kochmesser zu Weihnachten. So dachte ich mir, das es doch toll wäre, ihn mit einem Eigenbau zu überraschen, damit es ein wirklich besonderes Geschenk wird. Die entsprechenden "Rohmaterialien" waren schnell bestellt. Nun brauchte es einen Raum, in welchem ich arbeiten kann. So wurde mein alter Keller gnadenlos entrümpelt, und eine Werkbank, nebst einfachen Maschinen aus dem Baumarkt hielten ihren Einzug.

Mir wurde recht schnell klar, das das Ganze nicht nur eine vorübergehende Idee ist, und das ich auch weiterhin Messer bauen möchte. So habe ich dann, innerhalb, der letzten 2 Jahre, für professionellere Maschinen, sowie besseres Handwerks-Equipment gesorgt. Es brauchte eine akkurate Bohrmaschine, eine Bohrfräse, einen Polierbock, zwei Bandsägen ( eine für Holz, etc.- eine für Stahl ), eine Vakuumkammer, einen Härteofen und einen wirklich guten Bandschleifer. Mit dieser Ausstattung wurde alles sehr viel einfacher.

Vor rund 34 Jahren habe ich eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker absolviert. Auch wenn ich hauptberuflich schon sehr lange andere Wege gehe, so kommen doch viele der einst erlernten Handgriffe, wie auch theoretisches Wissen zurück. Natürlich ist der Messerbau ein sehr spezielles Thema, zu dem es z.B. auf Youtube unglaublich viel Wissenswertes zu finden gibt. Unter den vielen guten Messerbau-Kanälen stieß ich auf den Kanal von Michael Tessin ( https://www.youtube.com/c/MichaelTessin ). Seine ruhige, detaillierte und stets sehr durchdachte Art des Messerbaus hat mich fasziniert. Sein Messerbau-Kanal war und ist mir eine große Hilfe und Anregung, zumal er sein profundes Wissen und seine Erfahrung ohne jeden Konkurenzgedanken teilt.

Ein Messer zu fertigen erfordert sehr viel Zeit, Energie und Geduld. Inzwischen sind so einige meiner Messerbauten im Einsatz. Sei es in der Küche, bei der Jagd oder beim Bushcrafting. Ich bekomme erfreulich viele positive Resonanzen, welche mir zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das ein Messer hierbei gut aussehen muss, ist mir natürlich ein wichtiges, ästhetisches Anliegen. Was den Gebrauch angeht, zählen jedoch die inneren Werte einer Klinge. Hierzu erhalte ich immer wieder positive Resonanzen zur Schnitthaltigkeit ( Beständigkeit der Schärfe ) und Robustheit. Ich gebe mir sehr viel Mühe mit der Wärmebehandlung und verarbeite nur wirklich gute Stähle von renommierten Anbietern. Bisher sind einige, wenige Klingen zum Nachschärfen  zurück gekommen, die mit einem kurzem Abzug auf dem Polierbock wieder bestens nachgeschärft werden konnten. Ein solches Messer, wird mit etwas Pflege, immer einen sehr guten Dienst leisten und kann tatsächlich weiter vererbt werden. Mir ist es wichtig, das es jedes meiner Messer, in seinem Erscheinungsbild, nur ein einziges Mal gibt, damit sich der Besitzer an dessen Individualität erfreuen kann.